Wirringen – das kleinste Dorf im Altkreis Hildesheim-Land,
so schrieb August Söding in seinem Buch HEIMATERDE, Landschaften und Siedlungen im Altkreis Hildesheim von 1971.

Steinhammer JungsteinzeitDie Entstehung eines Ortes kann man sich ungefähr so vorstellen:

In der Steinzeit durchstreiften schon die alten Germanen, Jäger und Sammler die Wälder. So fand z. B. ein Landwirt auf seinem Feld „Am Pfingstanger“ an der heutigen Bruchriede dieses Fundstück, etwa eine Steinaxt mit Loch? Der damalige Flussverlauf war ein anderer, das Wasser mäanderte, es schlängelte sich durch die Felder, bevor es durch Menschenhand viel später zum rechtwinkligen Lauf „genötigt“ wurde. Die Menschen der Jungsteinzeit blieben noch nicht. Erst später wurden sie sesshaft und begannen die Wälder zu roden sowie Ackerbau zu betreiben. Ortsnamen mit der Endung „rode“ aus umliegenden Dörfern zeugen davon.

Vielleicht so um 500 Jahre nach Christi siedelten sich dann die ersten Sippen an. Wo Wasserquellen und Flussläufe sind, ist meistens auch fruchtbares Land vorhanden. In Wirringen z. B. die Quellen unterhalb der Erhebung des Missenstieg. Diese versiegen nie - Winter wie Sommer. Eine dieser obertägig austretenden Quelle ist die „Steinbruchquelle“ auf Wirringer Flur. Dieser Wasserlauf führt offen, jedoch im Dorfteil verrohrt, bis zur Bruchriede, den die Wirringer Einwohner auch gern den „Breiten Graben“ nennen. Weitere Aufzeichnungen aus dieser frühgeschichtlichen Zeit fehlen.

Die erste urkundliche Erwähnung Wirringen stammt aus einer Urkunde des Bischofs Bernward von Hildesheim im Jahre 1022. Die Michaeliskirche in Hildesheim wurde am 29. September 1022 geweiht. Der damals wohl bedeutendste Bischof in der Geschichte des Bistums, Bernward von Hildesheim, starb am 20. November 1022. Kurz vor seinem Tod, am 1. November 1022, lies er aufschreiben, dass er das Michaeliskloster bei Hildesheim gestiftet hat und mit reichlich Besitztum ausgestattet hat. In dieser Niederschrift wird dann unter den Dörfern, die zum „item in pago Astfalo“ (Gebiet Ostfalen) gehören das Dorf Wiringe (Wirringen) neben Osleuehem (Össelse), Hottenhem (Hotteln), Hesithe (Heisede), Lutea villa (Himmelstür), Biscopesroth (Bisperode) und Throte (Ruthe?) erwähnt. „Wiringi“ - so wurde der Ort in einer anderen Urkunde des gleichen Jahres, in der der Kaiser Heinrich II das Michaeliskloster unter seinem Schutz stellte, geschrieben. An der Echtheit beider Urkunden bestehen Zweifel. Es gab Vermutungen, dass es Fälschungen aus dem 12. Jahrhundert sind. Dennoch wird anerkannt, dass auf Güterverzeichnisse des Klosters aus Lebzeiten Bernwards Bezug genommen worden war. Insofern darf sich Wirringen zu Recht auf diese erste urkundliche Erwähnung berufen.

Die Entstehung des Ortsnamens lässt sich aus verschiedenen Quellen ableiten. Über die Jahre gab es verschiedene Schreibweisen; so etwa „Wiringe, Huiringe, Wiring, Wiringe, Wiringen“.

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